Chronische Polyarthritis ohne Medikamente behandeln? Ursachen & Ernährungstipps

rheumatoide arthritis: ursachen, tipps, ernährung, heilung
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Was ist chronische Polyarthritis?

Chronisch bedeutet dauerhaft, Arthr-itis kommt aus dem griechischem und wird aus den Wörtern Arthron (Gelenk) und itis (Entzündung) zusammengesetzt. Sind mehrere Gelenke betroffen, wird der Begriff Poly (viel) verwendet. Das heißt, chronische Polyarthritis bedeutet in etwa, dauerhafte Entzündung mehrerer Gelenke.

Arthritis, auch bekannt als chronische Gelenkentzündung, rheumatoide Arthritis und oft auch Rheuma genannt 0,5-1% der Bevölkerung und ist eine Autoimmunerkrankung die hauptsächlich Gelenke betrifft. Sie macht sich in Schmerzen, Schwellungen, Rötungen und Entzündungen der Gelenke bemerkbar. Obwohl in seltenen Fällen nur ein einziges Gelenk betroffen sein kann, sind in der Regel zwei oder mehrere Gelenke befallen. Auch wenn anfangs nur ein einziges Gelenk betroffen sein sollte, schreitet die Krankheit in vielen Fällen voran und befällt mit der Zeit mehrere Gelenke. Chronische Polyarthritis schreitet in Schüben voran: Je intensiver und häufiger die Schübe, desto aktiver ist sie.

Was ist eine Autoimmunerkrankung?

Autoimmunerkrankungen sind Erkrankungen bei dem sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper richtig. Dabei entstehen entzündliche Prozesse, die die jeweilige „attackierten“ Bereiche zerstören. Im Fall von Arthritis sind es hauptsächlich die Gelenke, die angegriffen werden. Zu weiteren Autoimmunerkrankungen zählen Krankheiten wie Diabetes mellitus Typ 1, Multiple Sklerose, Lupus, Morbus Crohn, Colitis, Hashimoto, Arthritis uvm.

Welche Symptome gehören zur chronischen Polyarthritis?

Die typischen Symptome sind:

    • Gelenkschmerzen
    • geschwollene, gerötete, entzündete Gelenke
    • Müdigkeit
    • erhöhte Blutsenkung
    • erhöhtes CRP (C-reaktives Protein, ein Entzündungsmarker im Blut)
    • Morgensteifigkeit
    • verstärkte Schmerzen nach langem sitzen oder liegen, die bei Bewegung besser werden
    • schmerzhafte und entzündete Bänder & Sehnen
    • eingeschränkte Beweglichkeit der Gelenke

Häufig kommen auch folgende Symptome vor:

    • Depressionen
    • mangelnde Belastbarkeit
    • Stoffwechselprobleme wie Unter- und Übergewicht
    • Verdauungsprobleme, die Nahrung wird nicht richtig verdaut
    • Ekzeme, trockene Haut, Ausschläge
    • Kopfschmerzen, Migräne, Cluster-Kopfschmerzen
    • Nachtschweiß

Welche Krankheiten zählen zu Arthritis?

Zum rheumatischen Formenkreis gehören über 100 verschiedene Erkrankungen. Obwohl der Großteil der rheumatischen Erkrankungen die Gelenke betrifft, können auch andere Körperregionen, die nichts mit Gelenken zu tun haben, angegriffen werden. Häufig können Haut, Muskeln, Augen, Nerven und innere Organe betroffen sein.

Zum rheumatischen Formenkreis gehören unter anderem:

    • Fibromyalgie
    • Morbus Bechterew (Spondylitis Ankylosans)
    • Psoriasis Arthritis
    • Lupus
    • Sjörgen Syndrom
    • rheumatoide Arthritis (chronische Polyarthritis)

Wie sieht die Schulmedizinische Behandlung aus?

Die Behandlung von Rheuma und Autoimmunerkrankungen generell, ist sehr mangelhaft. Es wird ausschließlich symptomatisch therapiert. Der Hauptfokus liegt auf der Schmerzbehandlung durch entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente. Dabei unterscheidet man Basismedikamente wie:

    • Methodrexat
    • Enbrel/Etanercept/Biologicals/TNF-alpha Blocker
    • Arava
    • Azulfidine
    • Resochin

Nicht-steroidale Antirheumatika wie:

    • Asprin
    • Ibuprofen
    • Diclofenac
    • Naproxen

und Corticosteroide wie Cortison

Alle oben genannte Medikamente sind stark toxisch, belasten die Leber und die Nieren und haben auf kurze und lange Sicht teilweise extrem heftige Nebenwirkungen. Trotz massiver Nebenwirkungen, schaffen sie es im besten Fall die Krankheit zu verlangsamen, aber nicht aufzuhalten.

Der Grund: Es findet lediglich eine symptomatische Behandlung statt, die das Immunsystem und die Entzündung unterdrückt. So lange chronische Polyarthritis unterdrückt wird, wird sie immer aktiv sein, fortschreiten und sich oftmals weiterentwickeln.

Ein großer Teil der schulmedizinischen Behandlung gilt den Nebenwirkungen

Wer über Jahre die genannten Medikamente nehmen muss, erfährt mit der Zeit eine Reihe von Nebenwirkungen. Das können kleinere Nebenwirkungen wie Folsäuremangel sein, bis hin zu extremen und teils lebensbedrohlichen Nebenwirkungen der Medikamente. Häufig entsteht dadurch ein Teufelskreis, der zur Einnahme weiterer Medikamente führt.

Ist chronische Polyarthritis heilbar?

Die schlechte Nachricht lautet: Nein!

Zumindest nicht in dem Sinne, wie wir Heilung verstehen. Jeder der an rheumatoider Arthritis leidet, wird höchstwahrscheinlich bis zum Lebensende damit zu kämpfen haben.

Trotzdem gibt es eine gute Nachricht:

Obwohl chronische Polyarthritis nicht „heilbar“ ist und nicht durch verschiedene Therapien einfach verschwindet, gibt es dennoch eine Möglichkeit die Krankheit in vielen Fällen anzuhalten, sodass ein symptom- und schmerzfreies Leben möglich ist. Dies ist zwar keine Heilung in dem Sinne, was wir unter Heilung verstehen, kommt aber in vielen Fällen einer Heilung gleich, solange die Auslöser chronischer Polyarthritis gemieden werden.

Welche möglichen Ursachen haben chronische Polyarthritis und Erkrankungen des rheumatischen Formkreises?

Um Krankheiten wie chronische Polyarthritis zu verstehen, muss man deren Ursachen kennen. Dabei haben fast alle Autoimmunerkrankungen die selben oder ähnliche Ursachen, die sich in verschiedenen Krankheiten äußern.

Infektionen als mögliche Ursache für chronische Polyarthritis

Bakterielle Infektionen sind zwar bei einigen rheumatischen Erkrankungen wie beispielsweise dem rheumatischen Fieber bekannt, werden aber von der Schulmedizin nicht als Ursache für chronische Polyarthritis angesehen. Dabei kann eine nicht spürbare, asymptomatische Infektion Gelenkentzündungen auslösen und eine Autoimmunreaktion hervorrufen [1]. Als einer der verantwortlichen Erreger für Arthritis wird der sogenannte Proteus Erreger, der hauptsächlich für Harnwegsinfekte verantwortlich ist, vermutet. Mehr dazu unter Molekulare Mimikry – Harnwegsinfektionen als mögliche Ursache von chronische Polyarthritis.

Leaky-Gut als mögliche Ursache für chronische Polyarthritis

Ein gesunder Darm wird von einer einzigen Zellschicht vor im Darm befindlichen Fremdkörpern geschützt und entscheidet, welche Stoffe die Darmwand passieren dürfen. Ist diese Schutzbarriere des Darms beschädigt, gelangen vermehrt Fremdkörper in Blut- Kreislaufsystem wo diese dann Schaden in Form von Entzündungen verursachen [2].

Folgende Faktoren verursachen oder begünstigen das Leaky-Gut Syndrom:

    • Stress
    • die oben genannten Medikamente, allen voran Cortison
    • Antibiotika
    • verschiedene Nahrungsmittel wie beispielsweise Gluten, Zucker
    • übermäßiger Alkoholkonsum

Ernährung als Hauptursache für chronische Polyarthritis

Eine falsche Ernährung verursacht und begünstigt rheumatoide Arthritis auf mehreren Wegen. Die uns bekannte westliche Ernährungsweise enthält zu viel:

    • tierische Produkte wie Milch, Käse, Eier, Fleisch, Fisch, Wurst
    • verarbeitete Lebensmittel wie Weißmehl und Zucker
    • Fett aus tierischen Produkten und Pflanzenölen
    • Omega 6 Fettsäuren die hauptsächlich in tierischen Produkten und Pflanzenölen vorkommen
    • Salz
Besonders tierische Lebensmittel fördern Entzündungen auf verschiedene Weisen:

Milchprodukte bei Arthritis

Milchprodukte zählen noch vor Fleisch zu den Haupt Lebensmitteln, die Autoimmunerkrankungen und rheumatoide Arthritis auslösen, begünstigen und verschlimmern. Milch ist ein Hormon-Cocktail der von der Natur dazu gedacht ist, junge Kälber schnell wachsen zu lassen. Neben krebserregenden Wachstumshormonen wie IGF-1, enthalten Milchprodukte immer, egal ob Bio- oder konventionelle Milchprodukte, eine Vielzahl toter Bakterien, Viren und Eitererregern. Regelmäßig verzehrt, verursachen Milchprodukte eine Immunreaktion, die Entzündungen fördern und das Immunsystem reizt. Ein weiterer Mechanismus, der zu eine Autoimmunreaktion führen kann, ist die Molekulare Mimikry. Weiter unten mehr dazu.

Fleisch bei chronischer Polyarthritis

Fleisch hat einen ähnlichen Effekt auf das Immunsystem wie Milchprodukte. Es enthält genau wie Milch, tote Bakterien & Viren die eine Immunreaktion verursachen. Zudem enthält vor allem Fleisch aber auch Fisch Arachidonsäure. Arachidonsäure gehört zu den ungesättigten Fettsäuren aus der Gruppe der Omega-6 Fettsäuren. Der alleinige Verzicht auf Arachidonsäure, kann die Aktivität der Krankheit abschwächen und die Entzündungswerte im Blut verbessern.

Lebensmittel mit viel Arachidonsäure:

  • Schweineschmalz (1700mg/100g)

  • Huhn (330mg/100g)

  • Eigelb (297mg/100g)

  • Thunfisch (280mg/100g)

  • Rotbarsch (240mg/100g)

  • Leberwurst (230mg/100g)

  • Lachs (190mg/100g)

Obwohl weißes Fleisch und fetter Fisch wie Lachs häufig bei Arthritis empfohlen werden und als gesund gelten, enthalten gerade diese Nahrungsmittel relativ viel entzündungsfördernder Arachidonsäure. Zudem verstärkt eine Ernährung die viel Zucker enthält, den Effekt der Arachidonsäure, indem Arachidonsäure vermehrt in die Zellen gelangt. 
 

Arachidonsäure ist nur ein Faktor von vielen, der bei Rheumatikern Entzündungen fördert. Tierische Produkte sollten generell bei Arthritis gemieden werden und Lebensmittel die viel Arachidonsäure enthalten ganz gestrichen werden.

Ist Fleisch mit wenig Arachidonsäure in Ordnung?

Wer chronische Polyarthritis ohne Medikamente in den Griff bekommen will, sollte generell auf Fleisch verzichten. Menschen mit leichtem Rheuma, können unter Umständen auch mit ein wenig Fleisch in der Ernährung davon kommen. Wer allerdings eine stärkere Form von Rheuma/Arthritis oder chronische Polyarthritis hat, wird höchstwahrscheinlich nach dem Konsum von Fleisch vermehrt Schmerzen und Entzündungen feststellen.

Der Grund: Je stärker eine rheumatische Erkrankung wie rheumatoide Arthritis ist, desto durchlässiger ist der Darm (Leaky-Gut Syndrom). Je durchlässiger der Darm, desto stärker reagiert ein Rheumatiker auf die im Fleisch enthaltenden Eiweiße, weil mehr Proteine ins Blut-Kreislaufsystem geraten, wo diese eine Immunreaktion hervorrufen. Durch die Immunreaktion werden Antikörper gebildet, die wiederum Entzündungen verursachen. Annähernd alle veröffentlichten Studien zum Thema Arthritis und Ernährung konnten eine Verbesserung durch das alleinige weglassen von Fleisch erzielen.

Geeignete Rezeptbücher für Rheuma gibt es bei Amazon. Obwohl sie nicht speziell für Rheuma geschrieben sind, sollte eine Umstellung auf eine pflanzenbasierte Ernährung helfen. Sehr gute Bücher sind:

Arthritis ist häufig eine Mischung aus zwei oder allen drei ursächlichen Faktoren

Häufig entstehen schwere Krankheiten wie rheumatoide Arthritis/chronische Polyarthritis aus einer Mischung der genannten Hauptursachen. Die Darmwand kann beispielsweise durch Stressbelastung und schlechte Ernährung durchlässig werden, hinzu kommen die durchschnittliche westliche entzündungsfördernde westliche Ernährung die rheumatoide Arthritis begünstigen. Genetisch veranlagte Menschen sind anfälliger für diese Krankheit, aber im Grunde kann es unter den richtigen Bedingungen jeden treffen.

Molekulare Mimikry: Des Rätsels Lösung für Autoimmunerkrankungen und rheumatoide Arthritis?

Obwohl Molekulare Mimikry zu den Hauptmechanismen von Autoimmunerkrankungen zählt, wird er nur selten erwähnt. Der folgende Absatz erklärt was unter Molekularer Mimikry zu verstehen ist und wie es funktioniert.

Was ist Molekulare Mimikry?

Unter Molekularer Mimikry versteht man, wenn Pathogene wie beispielsweise Bakterien oder Viren, körpereigenen Proteinen ähneln. Das Immunsystem erkennt das fremde Protein als Pathogen und attackiert es. Die Antikörper die anfänglich dafür gebildet wurden, um das Pathogen anzugreifen, verwechseln allerdings aufgrund des ähnlichen Aufbaus, körperfremde mit körpereigenen Proteinen.

Hier ein kurzes Beispiel um Molekulare Mimikry zu verdeutlichen:

Rheumatisches Fieber ist eine durch Streptokokken (Streptococcus Pyogenes) verursachte Erkrankung die mit Fieber und Gelenkentzündungen einhergeht. Im späteren Verlauf kann sich die Infektion auf den Herzmuskel ausweiten und unbehandelt zu einer Schädigung der Herzklappen, bis hin zum Tod führen. Der Streptokokken Erreger ähnelt dem Eiweiß des Herzmuskels und ahmt das Aussehen des Herzmuskel-Möleküls nach. Die Antikörper, die ursprünglich den Erreger abtöten sollten, verwechseln körperfremde mit körpereigenen Proteinen und greifen die Erreger, sowie den Herzmuskel an.

Molekulare Mimikry bei rheumatoider Arthritis: Studien verstärken den Verdacht

Die Theorie, dass Molekulare Mimikry Autoimmunerkrankungen und im speziellen chronische Polyarthritis verursachen können, klingt plausibel: Das Immunsystem greift nicht den eigenen Körper an, sondern versucht fremde Eiweiße und Moleküle zu bekämpfen. Diese ähneln körpereigenen Eiweißen und Molekülen und können von Bakterien, Viren oder Lebensmittel stammen. Solange diese fremden Eiweiße im Körper sind, bleibt die Erkrankung aktiv und schreitet voran. Gelangen keine körperähnlichen Eiweiße (die das Immunsystem reagieren lassen) in den Körper, hört das Immunsystem auf, sich gegen den eigenen Körper zu richten.

Harnwegsinfektionen als mögliche Ursache von chronischer Polyarthritis?

Der Erreger Proteus (Proteus mirabilis) gehört zu den gramnegativen Bakterien und kommt primär im Darmtrakt von Menschen und Tieren vor. Gelangt er in den Harnwegstrakt, verursacht er dort eine Harnwegsinfektion. Frauen erkranken im Schnitt 3-mal häufiger an rheumatoider Arthritis/chronischer Polyarthritis als Männer und leiden häufiger an Harnwegsinfektionen. Das brachte Wissenschaftler dazu, zu überprüfen, ob Harnwegsinfektionen im Zusammenhang mit rheumatoider Arthritis stehen. Dabei kam heraus, dass der Erreger Proteus mirabilis häufiger im Urin von Rheumatikern vorkommt als bei gesunden Menschen. Allerdings verläuft bei Rheumatikern die chronische Infektion asymptomatisch ohne spürbare akute Harnwegsentzündung, aber ausreichend, um eine Immunreaktion hervorzurufen. Beim untersuchen des Erregers Proteus mirabilis, fand man eine verblüffende Ähnlichkeit zwischen einem Molekül im Erreger und einem im Knorpel vorkommenden Molekül [4] [5].

Links: Das körpereigene Molekül im Knorpel und den Gelenken

Rechts: Das sehr ähnliche Proteus urease Molekül im Proteus mirabilis Erreger

Chronische Polyarthritis mit Ernährung in den Griff bekommen

Wieso normale Rheumadiäten nicht helfen oder nur lindern

Es gibt viel Literatur in Form von Büchern oder Online als Artikel, mit einer Menge Tipps. Die meisten Ernährungstipps scheinen aber nur auf eine Linderung der Krankheit ausgelegt zu sein. Genug um Rheumapatienten zu helfen, aber nicht genug um den Fortschritt der Krankheit ohne Medikamente aufzuhalten. Egal ob Ernährungstipps der Rheuma-Liga, der Apotheken Umschau, Bild der Frau oder den Ernährungs-Docs Die Ratschläge helfen wenn überhaupt nur bedingt, haben aber in vielen Fällen keine Wirkung. Das Ziel ist es aber, Entzündungsmarker wie CRP so weit zu senken, dass keine starken Medikamente benötigt werden, die die Krankheit auf Dauer nur verschlimmern.

Der folgende Abschnitt erläutert wie Sie rheumatoide Arthritis alleine durch einfache Ernährungstipps in den Griff bekommen können. In vielen Fällen können nach Absprache mit ihrem Arzt Medikamente größtenteils oder ganz abgesetzt werden.

1. Tierische Produkte meiden

Der erste Schritt besteht darin, tierische Produkte (vorerst) vom Speiseplan zu streichen. Das alleinige streichen, sollte eine Verbesserung von Morgensteifigkeit, Schmerzen, Entzündungen, Schwellungen und einer generellen Abnahme der Krankheitsaktivität führen.

Vegetarisch oder Vegan alleine reichen nicht aus

Das alleinige weglassen tierischer Produkte wird rheumatoide Arthritis zwar verbessern, reicht aber in den meisten Fällen nicht aus um die Gelenkentzündung ganz aufzuhalten. Besonders auf lange Sicht ist es wichtig, Schmerzen und Entzündungen unter Kontrolle zu bekommen um die Zerstörung der Gelenke und einen möglichen späteren Gelenkersatz zu verhindern.

2. Food-Trigger meiden

Für rheumatoide Arthritis und chronische Polyarthritis ist es besonders wichtig Food-Trigger zu meiden. Nur so ist es langfristig möglich, Entzündungen, Schmerzen, Schwellungen und Morgensteifigkeit zu verhindern und um größtenteils symptomfrei Leben zu können.

Was sind Food-Trigger?

Food-Trigger sind Lebensmittel, die bei rheumatoider Arthritis Schmerzen, Schwellungen, Entzündungen und Schübe hervorrufen. Food-Trigger sind für jeden Rheumatiker individuell unterschiedlich, trotzdem gibt es Food-Trigger, die bei der Mehrheit der Rheumatiker die Symptome verschlimmert:

Haupt-Food-Trigger bei chronischer Polyarthritis sind:

    • Tierische Lebensmittel (Fleisch, Fisch, Milchprodukte wie Milch und Käse, Fisch, Eier)
    • Pflanzliche Öle
    • Zucker
    • Salz
    • Nachtschattengewächse (Kartoffeln, Paprika, Auberginen, Chili, Tomaten)
    • Weizen/Gluten
    • verarbeitete Nahrungsmittel

Nicht jeder Rheumatiker wird auf jedes der oben genannten Food-Trigger empfindlich reagieren, aber die Mehrheit der Rheumatiker wird auf zwei oder mehr der genannten Lebensmittel reagieren.

Wie findet man die individuellen Food-Trigger heraus?

Um individuelle Food-Trigger herauszufinden, muss man mögliche Food-Trigger für mehrere Tage bis Wochen meiden, auch besser bekannt als Eliminationsdiät. Werden alle Food-Trigger gemieden, beruhigt sich das Immunsystem und der Großteil der Rheumatiker merkt nach wenigen Tagen eine deutliche Verbesserung der Beschwerden.

Ist eine Eliminationsdiät nicht zu umständlich?

Eine Eliminationsdiät ist eine starke Veränderung der Essgewohnheiten, trotzdem ist es der schnellste und einfachste Weg um herauszufinden, welche Food-Trigger das Rheuma bzw. die rheumatoide Arthritis verschlimmern. Anfangs erscheint die Umstellung zwar schwer, aber sie wird sich lohnen, sobald sich die ersten positiven Effekte bemerkbar machen.

Außerdem: Eine Eliminationsdiät ist eine zeitlich begrenzte Ernährungsumstellung um individuelle Food-Trigger ausfindig zu machen. Sobald diese gefunden sind, müssen nur die Food-Trigger gemieden werden. Die restlichen Nahrungsmittel, die man in der Zeit gemieden hat, können wieder in die Ernährung einbezogen werden und sollten keinerlei Schmerzen oder Entzündungen hervorrufen.

Was passiert wenn ein Food-Trigger wieder gegessen wird?

Sollte ein Nahrungsmittel gegessen werden, welches nicht vertragen wird, wird man in der Regel nach mehreren Stunden oder am nächsten morgen mit verstärkten Schmerzen, Schwellungen, Entzündungen oder Morgensteifigkeit reagieren.In seltenen fällen können die Symptome auch erst 1-2 Tage später auftreten. 

Wie lange müssen Food-Trigger bei rheumatoider Arthritis gemieden werden?

Food-Trigger müssen dauerhaft gemieden werden um die Krankheit ohne Basismedikamente und Schmerzmittel dauerhaft unter Kontrolle zu bekommen.

Welche Nahrungsmittel dürfen bei rheumatoider Arthritis gegessen werden?

 Wurden die individuellen Food-Trigger herausgefunden, dürfen alle Nahrungsmittel gegessen werden, die keine Symptome hervorrufen. Das sind in der Regel:

    • Gemüse
    • Früchte
    • Getreide wie Reis, Quinoa, Buchweizen, Hafeflocken, Mais
    • Hülsenfrüchte wie Soja, Kichererbsen, Kidneybohnen, weiße und schwarze Bohnen, Mungobohnen, Linsen etc.
    • Nüsse & Saaten wie Leinsamen, Walnüsse, Haselnüsse, Chiasamen, Hanfsamen etc.

Welche Nahrungsmittel sind besonders gut bei chronischer Polyarthritis?

Generell sind alle antientzündlichen Nahrungsmittel gut. Eine pflanzenbasierte Ernährung die wenig oder keine verarbeiteten wirkt von sich aus, Entzündungen entgegen. Folgende Nahrungsmittel haben besonders gute antientzündliche und schmerzlindernde Eigenschaften: Weitere Maßnahmen die helfen rheumatoide Arthritis zu bessern:
    • regelmäßiger Sport, Bewegung, Gymnastik, Schwimmen
    • Yoga
    • Sauna
    • Meditation
    • Stress meiden
    • frisch gepresste grüne Säfte
    • MSM
    • Probiotika

Zusammenfassung: Chronische Polyarthritis ist eine schwere Erkrankung, die mit den richtigen Maßnahmen und ohne Medikamente gebessert, gelindert und aufgehalten werden kann, sodass in vielen Fällen ein größtenteils symptomfreies Leben möglich ist. Eine sogenannte Heilung ist nicht möglich, da die Symptome wieder auftreten, sobald die Nahrungsmittel wieder gegessen werden, die die Krankheit Triggern.

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