Das grausame Geschäft mit Pelzen
Pelzmäntel sind in der Vergangenheit in Verruf geraten und wurden vom Großteil der Bevölkerung abgelehnt. Seit einigen Jahren hat die Pelzindustrie nicht nur einen Weg gefunden um Pelze wieder zu verkaufen, sondern gleichzeitig geschafft den Umsatz zu steigern. In den Jahren zwischen 2000–2012 ist der Umsatz um ganze 70% gestiegen. Dabei machen Pelzaccessoires den Hauptanteil aus. Vielen Menschen ist es entweder nicht bewusst, dass sie Echtpelz tragen oder sie empfinden nicht als gravierend, wenn nur ein Teil des Kleidungsstücks aus Pelz besteht. Dabei wird für jeden Pelzbesatz ein Tier gequält und getötet.
Hauptproduzenten in Osteuropa und China
Fellproduktion ist überall qualvoll und grausam, keine Frage. In Osteuropa und China ist sie, aufgrund fehlender gesetzlicher Regelungen besonders grausam. Die Tiere werden auf engstem Raum gehalten, sind oftmals krank und haben Verletzungen. In Europäischen Ländern sieht es nicht besser aus. Dänemark ist Europas größter Nerzproduzent. Die Tiere werden dort genauso unter schlimmsten Bedingungen gehalten und getötet.
Welche Tiere werden für die Pelzproduktion gezüchtet und getötet?
In China wird hauptsächlich der Marderhund gezüchtet. Er gehört zur Familie der Hunde. Neben dem Marderhund werden auch Nerze, Kaninchen, Füchse, Hunde und Katzen für die Pelzproduktion getötet. Neben Pelzfarmen werden jährlich auch Millionen von Wildtieren wie Wölfe, Waschbären, Kojoten und Luchse durch Fallen gefangen. Meistens leiden diese Tiere mehrere Tage, bevor der Pelzjäger wiederkommt und die Tiere tötet.
Wie werden die Pelztiere gehalten und getötet?
Auf Pelzfarmen werden die Tiere ihr Leben lang in kleinen Metallkäfigen gehalten, ohne Auslauf, oft ohne Wasser und Futter und ohne den Käfig jemals zu verlassen. Sie werden im November „geerntet“. In China und anderen Ländern gibt es keine regulierten Tötungen. Sie werden entweder in einer Box vergast, durch Schläge mit einem Metallstab oder durch Elektroschocks getötet. In vielen Fällen sterben die Tiere nicht sofort, sondern sind nur bewusstlos. Den extrem qualvollen Tod bringt dann die lebendige Häutung und im Anschluss das Erfrieren oder verbluten. Leider ist dies keine Szene aus einem Horrorfilm sondern traurige Realität die sich jährlich milliardenfach wiederholt.
Auswirkung der Pelzfarmen auf Umwelt und Gesundheit
Diese zutiefst unethische Produktion von Kleidung ist nicht nur grausam, sondern auch Umweltschädlich. Es entstehen Fäkalien durch die Züchtung der Tiere. Besonders in ärmeren Ländern in denen es keine Regulierungen gibt, gelangt die ungefilterte Masse an Fäkalien und Exkrementen ins Grundwasser und verseucht dort ganze Landstriche und Gewässer. Zudem werden die Felle der getöteten Tiere mit giftigen Chemikalien behandelt. Chemikalien die dazu benötigt werden um Verwesung und Schimmelbildung zu verhindern, die Felle zu bleichen, zu färben und zu gerben. Dadurch gelangen Chemikalien wie Schwefelsäure, Bleiazetate und Ammoniumchlorid ungefiltert ins Grundwasser und in die Umwelt. Des weiteren sind die Felle selbst mit Schadstoffen belastet, die bei uns mittlerweile verboten sind. Es finden im Produktionsland und auch bei uns in Europa kaum Schadstoffkontrollen statt. Bei Tests wurden in fast allen Fellprodukten erhöhte Mengen an Formaldehyd und DDT. Formaldehyd kann Allergien, Schleimhautreizungen und Krebs verursachen. DDT ist ein Insektizid, welches seit mehr als 30 Jahren verboten ist. Ein weiterer Schadstoff der in Pelzen vorkommt ist Chrom VI. Chrom VI verursacht in Deutschland die häufigsten Kontaktallergien.
Sind Pelzaccessoires das wert?
In der Produktionskette von Pelzen leidet jedes Glied: die Tiere, die Arbeiter die unter gesundheitsschädlichen Bedingungen arbeiten, die Umwelt und der Verbraucher der durch die verwendeten Chemikalien mit gesundheitsschädlichen Stoffen in Berührung kommt. Die Einzigen die profitieren sind die Unternehmen die Pelze verkaufen.
Politik könnte gegen Pelzzucht vorgehen
Nur die Politik könnte mit einem strikten Pelzimportverbot Abhilfe schaffen, sodass Firmen und Hersteller zwangsläufig auf Kunstfell zurückgreifen müssen. Leider kümmern sich Politiker nicht um solche Themen. Hinzu kommt, dass die Pelzindustrie jährlich mehrere Milliarden umsetzt und eine dementsprechend starke Lobby haben. Es liegt am Ende nur an uns, den Konsumenten ob Echtpelz als Modeaccessoires gesellschaftlich akzeptiert bleibt oder ob Pelze in Zukunft wieder zu einem Nischenmarkt werden.
Kunstfelle als Alternative?
Grundsätzlich sind Kunstfelle gut. Es muss kein Tier dafür gequält und getötet werden, sie sind günstiger in der Produktion und belasten die Umwelt nicht so sehr. Oftmals ist allerdings Mitmenschen nicht bewusst, ob es sich um Kunstfell oder echten Pelz handelt. Dies trägt indirekt zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Pelz bei. Echtpelze die fälschlicherweise als Kunstpelz deklariert werden, stellen ein weiteres Problem stellen dar. Das ist eine gängige Masche der Pelzproduzenten, um die Pelze an noch mehr Menschen zu verkaufen. Aus diesen Gründen ist eher von Kunstpelzen abzuraten. Stattdessen gibt es genug tierleidfreie Alternativen für Damen und Herren, die ebenso warm sind und gut aussehen.
Quelle: PETA